Papst Johannes XXIII, geboren als Angelo Giuseppe Roncalli am 25. November 1881 in Sotto il Monte, Italien, und gestorben am 3. Juni 1963, ist vor allem als charismatischer Pontifex und Reformer der katholischen Kirche bekannt. Hier eine Zusammenfassung seines Lebens und seines Pontifikats:
Jugend und Ausbildung:
Angelo Giuseppe Roncalli wurde in eine bescheidene italienische Landfamilie hineingeboren. Er wuchs in einer religiösen Atmosphäre auf und zeigte früh seine Berufung zum Priestertum. Nach dem Studium im Priesterseminar wurde er 1904 zum Priester geweiht.
Diplomatische Karriere:
Roncalli zeigte schnell diplomatisches Talent, was ihn dazu veranlasste, in der Diplomatie des Heiligen Stuhls zu arbeiten. Er wurde nach Bulgarien, in die Türkei und nach Griechenland entsandt und entwickelte dabei entscheidende diplomatische Fähigkeiten.
Bischofsamt:
1925 wurde er zum Titular-Erzbischof von Achrida und zum Apostolischen Nuntius in Bulgarien ernannt. Später war er auch Nuntius in der Türkei und in Griechenland. Durch seine diplomatische Arbeit entwickelte er ein tiefes Verständnis für die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen.
Kardinalat:
Im Jahr 1953 wurde er von Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt und wurde Patriarch von Venedig. Dort ist er für seinen warmherzigen pastoralen Stil und seine Nähe zu den Menschen bekannt.
Wahl zum Papst:
Nach dem Tod von Papst Pius XII. im Jahr 1958 wurde Roncalli zum Papst gewählt und nahm den Namen Johannes XXIII. an. Seine Wahl erschien überraschend, da man aufgrund seines hohen Alters mit einem kurzen Pontifikat gerechnet hatte.
Das Zweite Vatikanische Konzil:
Das Pontifikat von Johannes XXIII ist vor allem für die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 1962 bekannt, ein Ereignis, das einen großen Wendepunkt in der Geschichte der katholischen Kirche darstellte. Ziel des Konzils war es, die Kirche zu modernisieren und zu reformieren, den Dialog mit der modernen Welt zu eröffnen und die Ökumene zu fördern. Die auf dem Konzil eingeführten Reformen hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die katholische Kirche.
Tod und Vermächtnis:
Leider erlebte Johannes XXIII. den Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr. Er starb am 3. Juni 1963 im Alter von 81 Jahren. Sein relativ kurzes Pontifikat hinterließ dennoch einen tiefen Eindruck in der katholischen Kirche, indem es den Weg für eine Ära der Reform und Erneuerung innerhalb der Kirche ebnete.
Papst Johannes XXIII. wurde im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Er wird für seine pastorale Vision, seine Bescheidenheit und seinen Willen, die Kirche zu modernisieren und dabei ihre grundlegenden Lehren beizubehalten, verehrt.
>