Die Entdeckung der Quelle
Am 25. Februar 1858, bei der neunten Erscheinung der Jungfrau Maria in der Grotte von Massabielle, kommt es zu einem einschneidenden Ereignis. Die Jungfrau bittet Bernadette, "aus der Quelle zu trinken und sich zu waschen". Dabei gab es an diesem Ort keine sichtbare Quelle. Den Anweisungen der Muttergottes folgend, kratzte Bernadette mit ihren Händen den Boden der Höhle auf und entdeckte eine kleine Pfütze mit schlammigem Wasser.
Zunächst erscheint diese Geste seltsam und stößt bei den anwesenden Zeugen auf Unverständnis. Nach und nach sprudelt das Wasser jedoch aus der Erde und bildet schließlich eine echte Quelle, die von nun an als Wunder gilt. Dieses Wasser, das zu einem Symbol für Heilung und Reinigung wurde, zog schnell Pilger aus Lourdes und anderen Orten an.
Die Botschaft der Reinigung und Buße
Diese neunte Erscheinung verstärkt die Botschaft der Buße, die bereits bei den früheren Begegnungen zwischen Bernadette und der Jungfrau Maria überbracht wurde. Die Bitte, sich zu waschen und aus der Quelle zu trinken, symbolisiert einen Akt der Reinigung, einen Aufruf zur inneren Umkehr. Das Wasser der Quelle wird so zu einem starken Symbol der Heilung, nicht nur der körperlichen, sondern auch der geistigen.
Die Jungfrau Maria betont erneut, wie wichtig es ist, für die Sünder zu beten, und fordert Bernadette auf, diese Gesten der Buße für die Erlösung der Menschheit zu vollziehen. Durch diese symbolische Handlung führt die Jungfrau Maria die Gläubigen auf einen Weg der Reinigung und der Rückkehr zu Gott.
Reaktionen von Zeugen und Behörden
Als Bernadette den Boden aufkratzt, um die Quelle zu finden, reagieren viele der anwesenden Zeugen mit Verwirrung. Die Geste erscheint seltsam und das anfangs trübe und schmutzige Wasser wirkt nicht gerade vertrauenserweckend. Bernadettes Beharrlichkeit und die weiteren Ereignisse werden jedoch zeigen, dass diese Quelle ein göttliches Zeichen war.
Die örtlichen und kirchlichen Behörden bleiben angesichts dieser Ereignisse weiterhin vorsichtig. Dennoch beginnen die ersten Heilungen, die dem Wasser der Quelle zugeschrieben werden, die Neugier zu wecken und den Glauben der Pilger zu stärken.
Ein Wendepunkt in den Erscheinungen
Diese neunte Erscheinung markiert einen Wendepunkt im Ablauf der marianischen Ereignisse in Lourdes. Die Entdeckung der wundersamen Quelle zieht schnell die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf sich und verwandelt die Grotte von Massabielle in einen Ort der Heilung und des Gebets. Die Verbindung zwischen dem Wasser und der spirituellen Reinigung ist nun hergestellt, und die Pilger beginnen zu strömen, um sich in diesem Wasser zu waschen.
Mit der neunten Erscheinung verwandelt sich Lourdes allmählich in einen bedeutenden Pilgerort, zu dem Tausende von Menschen kommen, um zu beten und Heilung zu suchen.
Ein Wunder der Reinigung
Die neunte Marienerscheinung in Lourdes ist ein grundlegender Moment in der Geschichte der Erscheinungen. Die Entdeckung der wundersamen Quelle verkörpert die Botschaft der Reinigung, der Buße und des Glaubens, die die Jungfrau Maria durch Bernadette vermitteln möchte. An diesem Tag kommt Lourdes seiner Bestimmung als Ort der Heilung und des Gebets für Millionen von Gläubigen auf der ganzen Welt noch näher.