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Devotionalien aus dem Heiligtum von Lourdes.

Was soll ich tun, wenn ich Gott nicht mehr spüre?

Artikel veröffentlicht am 21/07/2025 in der Kategorie : Religiöse Nachrichten
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Eine universelle spirituelle Erfahrung


Es kommt auf fast jedem Glaubensweg ein Punkt, an dem das Gefühl der Gegenwart Gottes verschwindet. Das Herz wird trocken. Das Gebet fühlt sich leer an. Die Stille nimmt den ganzen Raum ein. Das, was einst die Seele zum Schwingen brachte, löst nichts mehr aus. Gott scheint weit weg oder sogar abwesend zu sein. Diese Erfahrung ist keine Anomalie. Sie ist ein Teil des Weges. Und doch kann sie verwirrend, schmerzhaft und sogar beängstigend sein.

Dieses Gefühl der Leere, der Eindruck, dass Gott nicht mehr antwortet, hat in der spirituellen Tradition einen Namen: Dürre. Die größten Gläubigen haben sie durchlebt. Selbst Jesus schreit am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Dieser Schrei erinnert uns daran, dass dieses Leid vom Glauben bewohnt werden kann. Und dass es nicht das Ende des Dialogs mit Gott ist, sondern oft ein neuer Anfang.


Gott ist kein Gefühl


In unserer von Unmittelbarkeit geprägten Welt müssen wir oft fühlen, verstehen, sehen, um glauben zu können. Doch Gott ist kein Gefühl. Er ist eine tiefere Präsenz. Wenn das Gebet keinen Trost mehr spendet, bedeutet das nicht, dass Gott sich entfernt hat. Manchmal ist es sogar ein Zeichen dafür, dass er dabei ist, uns wachsen zu lassen.

Es gibt einen Unterschied zwischen Gott spüren und an Gott glauben. Wahrer Glaube beruht nicht auf Emotionen, sondern auf einem tief verwurzelten Vertrauen. Wie in einer reifen Liebesbeziehung gibt es Zeiten, in denen man nichts Besonderes fühlt, aber die Liebe lebt weiter in einfachen Gesten, in der Treue, in der stillen Präsenz. Dasselbe gilt für Gott.


In der Stille treu bleiben


Wenn man Gott nicht mehr spürt, ist die Versuchung groß, alles aufzugeben. Das Gebet, die Messe und die Sakramente aufzugeben. Doch gerade in diesem Moment wird die Treue wertvoll. Trotz der Leere weiterzumachen, ist ein Akt der reinen Liebe. Ein Gebet, das ohne Trost gesprochen wird, hat manchmal mehr Wert als ein Gebet, das in Begeisterung gesprochen wird.

Die heilige Therese von Lisieux sagte: "Wenn ich nichts fühle, tue ich so, als ob ich glaube." Das ist keine Heuchelei, sondern ein nackter Glaube, der sich mehr auf den Willen, auf das Verlangen nach Gott als auf das Gefühl stützt. Es geht nicht darum, so zu tun, als ob, sondern darum, dort in Erwartung zu bleiben, wie jemand, der nachts wacht, in der Gewissheit, dass der Morgen kommt.


Gott anders suchen


Wenn die üblichen Wege keine Früchte mehr tragen, ist dies vielleicht eine Gelegenheit, andere Wege zu entdecken, um mit Gott in Beziehung zu treten. Durch stille Kontemplation. Durch eine betende Lektüre der Bibel. Durch den Dienst an anderen. Durch einen Spaziergang in der Natur, das Lauschen auf die Schönheit, das Empfangen eines einfachen Wortes.

Gott lässt sich oft nähern, wenn man aufhört, ihn mit Nachdruck zu suchen, wenn man akzeptiert, ihn nicht zu kontrollieren, ihn nicht immer zu spüren. Er schenkt sich im Gewöhnlichen, in der Zerbrechlichkeit, in den kleinen Gesten, die mit Liebe gesetzt werden. Das Schweigen Gottes muss nicht unbedingt eine Ablehnung sein. Es kann eine Einladung sein, tiefer in das Geheimnis einzutreten.


In der Prüfung nicht allein bleiben


Es ist auch wichtig, über das, was man erlebt, zu sprechen. Spirituelle Trockenheit kann isolieren. Man kann glauben, dass man mit dieser Erfahrung allein ist, dass der eigene Glaube krank oder gar verloren ist. In Wirklichkeit ist diese Durchquerung vielen gemeinsam. Mit einem Priester, einem gläubigen Freund oder einem geistlichen Begleiter darüber zu sprechen, kann befreiend und beruhigend wirken.

Zu hören, dass andere das auch durchgemacht haben, dass es nicht bedeutet, dass Gott uns verlassen hat, kann neuen Schwung bringen. Manchmal kann ein einfaches Wort eine verborgene Glut wieder entfachen. Und der Glaube, selbst wenn er auf eine winzige Flamme reduziert ist, kann die Nacht durchdringen.


Gottes Treue hängt nicht von unseren Gefühlen ab


Gott ist nicht nur dann treu, wenn wir seine Nähe spüren. Er ist immer treu. Auch in der Stille. Selbst in der Abwesenheit. Sogar im Zweifel. Er fährt fort zu lieben, zu tragen, tief zu heilen. Er wird unserer nie müde. Und oft wird uns erst im Nachhinein klar, dass er da war, präsent, im Verborgenen wirkend.

Die spirituelle Nacht ist kein Misserfolg. Sie ist ein Durchgang. Eine Entäußerung. Eine Läuterung. Was man an Emotionen verliert, kann man an Tiefe gewinnen. Gott ist kein Feuerwerk. Er ist ein inneres Feuer, unauffällig, aber fähig, das ganze Leben zu erwärmen.


Schlussfolgerung


Wenn man Gott nicht mehr spürt, darf man nicht weglaufen. Man muss bleiben. Darauf warten. Sich auf die kleinen Loyalitäten des Alltags stützen. Wissen, dass der Glaube nicht an dem gemessen wird, was man fühlt, sondern an dem, was man wählt. Und glauben, dass Gott selbst in der Stille, selbst in der Leere arbeitet. Er gräbt in uns einen größeren Raum, um sich dort auf andere Weise zu verschenken. Mit Geduld. Mit Zärtlichkeit. Auf seine Weise.

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