Der Selige Thomas Maria Fusco ist eine herausragende Figur des italienischen Katholizismus des 19.ᵉ Jahrhunderts, die für ihr tiefes Engagement für die Bedürftigen und ihren apostolischen Eifer bekannt ist. Als Gründer der Kongregation der Töchter der Nächstenliebe vom Kostbaren Blut widmete er sein Leben der Erziehung von Kindern und dem Dienst an den Ärmsten der Armen. Sein unerschütterlicher Glaube, seine Hingabe und seine Liebe zu Christus prägten seine Zeit und inspirieren auch heute noch viele Gläubige.
I. Seine Kindheit und Berufung
Ein vom Glauben geprägtes Kind
Thomas Marie Fusco wurde am 1. Dezember 1831 in Pagani in Kampanien, einer Region in Süditalien, geboren. Er stammte aus einer zutiefst christlichen Familie und war das siebte von acht Kindern. Von klein auf wurde ihm der Glaube in die Wiege gelegt und er wuchs in einer von Spiritualität geprägten Umgebung auf.
Doch seine Kindheit war von schmerzhaften Prüfungen geprägt: Er verlor seine Mutter, als er erst sechs Jahre alt war, und vier Jahre später auch seinen Vater. Als Waise wird er von seinem Onkel, dem Priester Don Giuseppe, aufgenommen, der ihn in einem Klima der Frömmigkeit und Nächstenliebe erzieht. Dieser vermittelte ihm eine aufrichtige Liebe zur Kirche und brachte ihm bei, wie wichtig Gebet, Disziplin und der Dienst an anderen sind.
Der Ruf zum Priestertum
Schon früh verspürte Thomas einen starken Ruf, Priester zu werden. Im Alter von 11 Jahren trat er in das Priesterseminar ein und zeichnete sich dort durch seine Intelligenz, seine Frömmigkeit und seinen Eifer beim Studium aus. Im Jahr 1855 wurde er im Alter von 24 Jahren zum Priester geweiht. Von da an widmete er sich voll und ganz seiner pastoralen Aufgabe, mit einem Eifer, der seine Zeitgenossen beeindruckte.
II. Sein pastorales und soziales Engagement
Ein Apostel des Kostbaren Blutes
Thomas Maria Fusco ist tief geprägt von der Spiritualität des Kostbaren Blutes Christi, einer Frömmigkeit, die das Opfer Christi für die Menschheit in den Mittelpunkt stellt. Er wird Mitglied der Erzbruderschaft vom Kostbaren Blut und verbreitet diese Frömmigkeit mit Inbrunst, da er davon überzeugt ist, dass die Betrachtung des Blutes Christi eine Quelle spiritueller Transformation ist.
Er predigt unermüdlich über die erlösende Liebe Christi und ermutigt die Gläubigen, über das Leiden des Erlösers als Vorbild für die totale Selbsthingabe zu meditieren. Sein Dienst konzentriert sich auf die göttliche Barmherzigkeit, die Nächstenliebe und die Hilfe für die Bedürftigen.
Erziehung und Nächstenliebe
Als er die Armut und das Elend erkannte, unter denen viele Waisenkinder in seiner Region litten, beschloss er, etwas Konkretes zu unternehmen. Im Jahr 1873 gründete er die Kongregation der Töchter der Nächstenliebe vom Kostbaren Blut, eine religiöse Gemeinschaft, die sich der Erziehung armer und verlassener Mädchen widmet. Die Schwestern nehmen sich der Waisenmädchen an und bieten ihnen ein fürsorgliches Umfeld, eine solide Ausbildung und eine christliche Erziehung.
Sein Werk breitet sich schnell aus, und es entstehen immer mehr Heime, die von seinem Charisma und der Relevanz seiner Mission in einer von großen Ungleichheiten geprägten Gesellschaft zeugen.
III. Prüfungen und letzte Jahre
Widerstände und Leiden
Trotz seines unermüdlichen Einsatzes im Dienste der Schwächsten wird Thomas Marie Fusco mit Prüfungen konfrontiert. Sein Wirken ruft manchmal Neid und Unverständnis hervor. Einige seiner Mitbrüder kritisieren ihn und legen ihm Steine in den Weg. Er beweist jedoch eine beispielhafte Geduld und Demut, opfert seine Leiden Gott auf und schreitet in seiner Mission weiter voran.
Seine Gesundheit wird im Laufe der Jahre immer schwächer, da er von der unermüdlichen Arbeit und den vielen Prüfungen, die er erduldet, erschöpft ist.
Sein Tod und sein Erbe
Am 24. Februar 1891, im Alter von 59 Jahren, entschlief Thomas Marie Fusco friedlich in Pagani. Er hinterließ ein gewaltiges Werk: Hunderte von Waisenkindern fanden dank ihm ein Zuhause, und zahlreiche Ordensschwestern setzten sein Erziehungswerk fort.
Aufgrund seiner Tugenden und seiner unermüdlichen Hingabe wurde er am 7. Oktober 2001 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Sein Leben ist heute ein Vorbild der Nächstenliebe und des lebendigen Glaubens.
IV. Seine Botschaft und sein Einfluss heute
Die Botschaft des Seligen Thomas Maria Fusco ist nach wie vor von großer Aktualität. Durch sein Werk erinnert er an die Bedeutung der Nächstenliebe, des Dienstes an den Ärmsten und des völligen Vertrauens auf Gott. Er lehrt, dass der Glaube nicht ohne ein konkretes Engagement für andere gelebt werden kann und dass die Liebe Christi in Taten umgesetzt werden muss.
Seine Kongregation, die Töchter der Nächstenliebe vom Kostbaren Blut, setzt ihre Arbeit in Italien und anderen Ländern der Welt auch heute noch fort und bietet den Benachteiligten Bildung und Unterstützung.
Schlussfolgerung
Der Selige Thomas Maria Fusco ist ein leuchtendes Beispiel für ein christliches Leben, das sich anderen widmet. Durch alle Prüfungen und Herausforderungen hindurch bewahrte er stets seinen unerschütterlichen Glauben und seine tiefe Liebe zu den Geringsten. Sein Einsatz für Waisenkinder und seine Hingabe an die Spiritualität des Kostbaren Blutes inspirieren die Gläubigen auch heute noch.
Seine Fürsprache möge uns helfen, den Ruf Christi nach Liebe und Barmherzigkeit mit derselben Inbrunst zu leben. ????